Mehr als 50 verschiedene Mixgetränke werden in Bar Codes – Roman einer Bar serviert oder erwähnt. Anfangs trinken die Gäste hauptsächlich Bier, Weiße mit Strippe und Kaiser-Kümmel. Doch bald hält der Cocktail Einzug am Tresen. Zu den Drinks des Romans liefert der Anhang des Buchs vertiefende Informationen und Rezepturen zum Nachmixen.

Hier stellen wir fünf Beispiele vor:

Alaskan Polar Bear Heater

Jerry Lewis, in: Der verrückte Professor (The Nutty Professor, 1963)

Deutsch: Freundlicher Eisbärerwärmer

  • Zwei Schuss Wodka
  • ein bisschen Rum
  • ein Schuss Bitteres
  • einen Tropfen Weinessig
  • einen Schuss Vermouth
  • einen Schuss Gin
  • einen Schuss Scotch
  • ein bisschen Brandy
  • Zitronen- und Orangenschale
  • Kirsche
  • etwas mehr Scotch
  • Gut gemixt und in einem Highballglas serviert.
  • Dekoration: keine

Ausgeheckt von Buddy Love, der nächtlichen Inkarnation des verrückten Professors (beide gespielt von Jerry Lewis), haut dieser Cocktail selbst den Barmann um – und das schon beim Verkosten. Das Nachmixen ist daher auch im Ernstfall nur bedingt zu empfehlen.

Dr. No

Jörg Breitenfeld, Berlin, 2014

  • Cranberrysaft: 6 cl
  • Orangensaft: 2 cl
  • Zitronensaft: 1 cl
  • Rose‘s Lime Juice: 2 cl
  • Grenadine: 1 dash

Auf Eis shaken und in ein geeistes Cocktailglas abseihen. Dekoration: Zitronenzeste.

Dieser alkoholfreie Cocktail ist benannt nach dem ersten Bondfilm, Dr. No (1962). Seine Farbe ist eine Remineszenz an das Blut, das seitdem zu Beginn (fast) aller Bond-Filme über die Leinwand läuft, und zwar am Ende der Gun Barrel sequence.

Last Word

  • Dry Gin: 2 cl
  • Limettensaft: 2 cl
  • Chartreuse verte: 2 cl
  • Maraschino: 2 cl

Auf Eis shaken und in ein geeistes Cocktailglas abseihen. Dekoration: keine.

Das Rezept wurde 1951 in Ted Sauciers Cocktailbuch Bottoms Up! erstmals veröffentlicht. Bereits 1916 stand er auf der Cocktailkarte des Detroit Athletic Club, zum Preis von 35 Cent – zu jener Zeit der teuerste Cocktail des Clubs. Audrey Saunders, Barchefin des Pegu Club in New York, verhalf dem zwischenzeitlich in Vergessenheit geratenen Cocktail ab 2005 zu einem Revival.

Sport-Limonade

Hans Krönlein, Berlin, 1925

  • Angostura: 2 Spritzer
  • Flüssiger Zucker: 2 cl
  • Saft einer halben Zitrone
  • Mampe-Maraschino: 1 cl
  • Mampe-Karthäuser grün: 2 cl
  • Mampe-Edel-Orange weiß: 3 cl

In ein Mischglas 4-6 Eisstückchen (Walnussgröße) geben, in ein Limonadenglas abseihen und mit einem Mixlöffel gut durchrühren. Mit Selter auffüllen, obenauf einige Stückchen Eis dazugeben.

Dekoration: Zitronenscheibe, Trinkhalme.

Das 1925 veröffentlichte Handbuch für Mixer ist eines der umfangreichsten Cocktailbücher in Deutschland vor dem Zweiten Weltkrieg. In diesem Rezept verweist der Autor auf Erzeugnisse aus dem Hause Mampe (das Buch entstand im Auftrag des Berliner Spirituosen-Herstellers). Zu jener Zeit vermied man teure Importe und setzte auf heimische Produkte. Heute lassen sich die Mampe-Ingredienzen durch gängigere Zutaten ersetzen (z.B. Chartreuse verte für Karthäuser grün und Cointreau für Mampe-Edel-Orange weiß).

Vesper

Ivar Bryce für Ian Fleming, London, 1952

  • Dry Gin: 6 cl
  • Wodka: 2 cl
  • Lillet Blonde: 1 cl

Auf Eis shaken und in ein geeistes Cocktailglas abseihen. Zitronenzeste ausdrücken und dazugeben. Bei Bedarf auch ohne Zeste (Felix Leiter: „Keep the fruit“). Wer es weniger trocken mag, kann den Lillet Blonde-Anteil erhöhen.

Der Cocktail entstand für Ian Flemings ersten James Bond-Roman Casino Royale (1953) und erfuhr vor allem nach der Verfilmung mit Daniel Craig (2006) große Popularität. Im Roman erläutert James Bond dem Barchef die Rezeptur wie folgt:

Three measures of Gordon’s, one of vodka, half a measure of Kina Lillet. Shake it very well until it’s ice-cold, then add a large thin slice of lemon peel. Got it?

Ian FLEMING, CASINO ROYALE, 1953

Die Zutat Kina Lillet ist heute nicht mehr erhältlich, daher wurde die Originalrezeptur bis heute vielfach adaptiert. Der bittere Geschmack des Kina Lillet lässt sich mit Lillet Blonde und einigen Spritzern von Angostura, Orangenbitter oder einer Prise Chininpulver simulieren. Anstelle der damaligen, roggenbasierten Wodkas kann man z.B. Stolichnaya Blue verwenden. Statt Gordon’s Gin empfiehlt sich z.B. ein Tanqueray London Dry. Eines steht jedoch fest: Der Vesper wird immer „geschüttelt, nicht gerührt.“

Sehr zum Wohle!

Der Roman "Bar Codes" mit einem Vesper Martini - geschüttelt, nicht gerührt.
Softcover-Ausgabe mit „Vesper Martini“

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